Jetzt freie Fahrt für Spritfresser im Wald?

Das Legalisierungsverfahren für Spritfresser Im Ehreshovener Wald läuft. Nachdem der Kreis im September 2013 den Illegalen Betrieb des Off – Road – Parcours untersagt hat, versucht man jetzt das Geschäft zu legalisieren. Das Projekt läuft nicht mehr unter „Off – Road“, sondern unter „Fahrzeugschulungsstrecke“. Ein Bauleitverfahren wurde in Gang gesetzt. Wenn der Rat einen entsprechenden Flächennutzungs- und Bebauungsplan beschließt, wird das fragliche Gebiet, durch das mehrere Wanderwege verlaufen, 50 Tage im Jahr zum Sperrgebiet.

Nicht Fahrzeugschulungen sind der Hauptzweck der Veranstaltung, sondern die Autoindustrie will hier ihre Fahrzeuge, vor allem die immer neuen SUV – Modelle, präsentieren. Autojournalisten dürfen dann im Wald testen, was in den Wagen steckt, und es sich anschließend im Schloss gut gehen lassen. Wenn dann die Leser und die Zuschauer von Werbespots in aller Welt wissen, warum sie unbedingt ein spezielles Modell erwerben müssen, um ein geiles Gefühl zu bekommen, ist der Zweck erfüllt. Wäre ja auch alles ganz toll, stellten sich nicht Naturschützer, Erholungssuchende und Klimaschützer quer.

Naturschützer wollen nichts weniger als die Lebewesen im Wald vor überflüssiger Belastung schützen, Erholungssuchende möchten frei in ihrer Entscheidung sein, wann sie sich erholen, und Klimaschützer möchten nicht, dass in Ehreshoven ein Verkaufsförderzentrum für spritfressende SUVs entsteht. Es ist nun einmal so, dass der Run auf die verbrauchsintensiven SUVs maßgeblich dazu beigetragen hat, dass es bislang nicht gelungen ist, die Verkehrsemissionen zu senken.

Insbesondere die deutschen Hersteller laufen Gefahr, dass sie das ab 2021 in der EU gültige recht großzügig bemessene Limit von durchschnittlich 95 Gramm CO2 je Kilometer (4,1 Liter Benzin  / 100 km) verfehlen. Das heißt, es werden neuerdings viele verbrauchsärmere Pseudo – SUVs, aber auch Kleinwagen, gebaut, um auf den Durchschnittswert zu kommen. Die Klimaignoranten könnten dann weiterhin ihre PS-starken Spielzeuge genießen – beworben im Verkaufsförderzentrum Ehreshoven.

Die grüne Alternative für die Autoindustrie lautet: Das Auto der Zukunft produziert keine klima- und gesundheitsschädlichen Abgase mehr und ist ein intelligenter Energiespeicher auf Rädern.

Die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses der Gemeinde Engelskirchen müssen sich am 5. April mit den Einwendungen gegen das Verkaufsförderzentrum der Autoindustrie befassen. Entscheiden sie sich im Sinne der Klimaignoranten oder für Klimaschutz, Naturschutz und für Erholung ohne Sperrgebiet?!

Der NABU – Oberberg hat für den Planungs- und Umweltausschuss eine Stellungnahme verfasst, die sich hier nachlesen lässt.

Für die Sitzung des Landschaftsbeirats am 14. 3. 2016 hatte der NABU einen Beschlussvorschlag eingebracht, über den allerdings noch nicht abgestimmt worden ist; dieser Vorschlag kann hier eingesehen werden.

 

 

 

Die Klimakrise ignoriert und am Bedarf vorbei!

Das Neubaugebiet Buschhausen hat im Planungs- und Umweltausschuss die nächste Hürde genommen. Widerstand gab es nur von Seiten der Grünen. Würden die geplanten Eigenheime den Bedarf treffen, könnte man für das Projekt noch Verständnis haben. Tatsache ist aber, dass Wohnungen im Umfang des Projektes Buschhausen bereits Jahr für Jahr durch Verdichtung entstehen.

10.09.22 –

Das Neubaugebiet Buschhausen hat im Planungs- und Umweltausschuss die nächste Hürde genommen.
Widerstand gab es nur von Seiten der Grünen.
Würden die geplanten Eigenheime den Bedarf treffen, könnte man für das Projekt noch Verständnis haben.
Tatsache ist aber, dass Wohnungen im Umfang des Projektes Buschhausen bereits Jahr für Jahr durch Verdichtung entstehen.
Auch für die kommenden Jahre stehen ausreichend Flächen für weiteren Wohnraum zur Verfügung. Im Übrigen liegt der wichtigste Bedarf nicht im Einfamilienhaus mit Baukosten von 1/2 Mill. Euro und mehr, sondern in bezahlbarem Wohnraum.
Auch der letzte Wohnungsmarktbericht hebt diesen Punkt hervor. Demnach besteht Bedarf für ältere Menschen, die in eine altersgerechte Wohnung wechseln möchten und dafür oft Jahre warten müssen, zum Anderen in Wohnraum für junge Familien und Alleinerziehende oder Singles.
Hinzu kommt der Aspekt des Fachkräftemangels. Wir müssen bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung Stellen, um die Gemeinde für Arbeitskräfte z.B. im Bereich Krankenhäuser, Altenpflege, Handwerk und andere Dienstleistungen attraktiv zu halten.

Jetzt zum Aspekt Klima.
CO² Emissionen minimieren und Flächenversiegelung vermeiden ist oberste Priorität einer Klimagemeinde und unabdingbare Forderung in Anbetracht der sich beschleunigenden Klimakrise. In Buschhausen werden allein für den Straßenbau ca. 7000m² asphaltiert und enorme Mengen CO² freigesetzt für Material, Transport und Erdarbeiten, um vor Baubeginn Kanal, Wasser, Strom und Straßen fertigzustellen. Würde man vorhandene Straßen und alte Industriegelände nutzen, wäre all das nicht notwendig.

Links & Termine

23.06.2022, 19:00 Uhr

 

Ortsversammlung der Grünen
in Engelskirchen

 Präsenz- oder
 Online-Veranstaltung
(Details siehe hier)

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