Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat in der Ratssitzung in Engelskirchen einen Antrag zur Schaffung von bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum im Neubaugebiet Buschhausen eingebracht. Die Verwaltung soll prüfen, welche Möglichkeiten es dort für entsprechende Bauvorhaben gibt – gegebenenfalls auch mit öffentlicher finanzieller Unterstützung.

Hintergrund ist der aktuelle Wohnungsmarktbericht 2025, der barrierefreies Wohnen auf einer Ebene als dringendsten Bedarf nennt, gefolgt von kostengünstigem Wohnraum. Im Oberbergischen Kreis sind bereits 31 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre alt. Viele Menschen müssten mit Eintritt in die Rente deutliche Einkommenseinbußen hinnehmen und seien gezwungen, ihr Eigenheim oder große Wohnungen aufzugeben.

Nach Vorstellungen der Grünen könnten in Buschhausen – ohne Änderung des Bebauungsplans – unter anderem Doppelhäuser mit jeweils sechs bis acht barrierefreien Wohneinheiten zwischen 40 und 90 Quadratmetern entstehen. Eine öffentliche Förderung zur Begrenzung der Mieten sei dabei denkbar.

Ratsmitglied Karl Lüdenbach betonte, dass kleinere barrierefreie Wohnungen gleich mehrere Effekte hätten: Sie ermöglichten älteren Menschen den Umzug in passende Wohnungen, machten Einfamilienhäuser für junge Familien frei und entlasteten Rentnerhaushalte finanziell. Zudem verwies er auf die Haushaltsstruktur in Engelskirchen, wo 41 Prozent Singlehaushalte und 31 Prozent Zwei-Personen-Haushalte leben. Die Grünen schlagen unter anderem vor, dass die Gemeinde Grundstücke erwirbt und in Erbpacht an Investoren vergibt – gekoppelt an Mietobergrenzen.

Der Antrag wurde vom Rat einstimmig zur weiteren Beratung in den Planungs- und Umweltausschuss verwiesen.