Interview mit der Familie vom Demeter-Biohof in Lindlar-Breun

Seit mehr als 250 Jahren wird der Breuner Hof in der 9. Generation bewirtschaftet, seit 2021 von der Familie Christian und Christina Althoff. Seit 2019 arbeiten sie auf dem Hof mit. Davor von Albrecht und Petra Burgmer. Petra Burgmer ist zudem Heilpraktikerin und Kräuterpädagogin. Es gibt insgesamt 70 Milchkühe + Kälber , 20 Hühner und 150 Masthähnchen auf dem Hof.

30.06.21 – von Angelika Berger –

Interviewt wurden die Familie Althoff und Albrecht Burgmer:

Seit mehr als 250 Jahren wird der Breuner Hof in der 9. Generation bewirtschaftet, seit 2021von der Familie Christian und Christina Althoff. Seit 2019 arbeiten sie auf dem Hof mit.

Davor von Albrecht und Petra Burgmer. Petra Burgmer ist zudem Heilpraktikerin und Kräuterpädagogin.

Es gibt insgesamt 70 Milchkühe + Kälber , 20 Hühner und 150 Masthähnchen auf dem Hof.

 

Seit wann ist der Hof Bio und unter welchem Label?

Seit 1998 gab es eine Umstellung auf Ökolandbau.

2014 wechselte der Hof zum Demeterverband mit muttergebundener Kälberaufzucht, dh. die Kälber bleiben 12 Wochen bei ihren Müttern, bevor sie dann in Jungtiergruppen wechseln.

Bereits seit 2006 werden die Tiere nicht mehr enthornt.

Seit 2015 gibt es Kuhpatenschaften, durch die der Hof finanziell unterstützt wird. Paten können ihre Patentiere besuchen und es gibt regelmäßig Patentreffen bei Hoffesten(durch Corona z.Zt. nicht)

2016 waren Albrecht und Petra Burgmer Mitbegründer der Regionalwert AG Rheinland, die die Verantwortung für ökologische Vielfalt, gesunde Lebensmittel, regionale Verarbeitung und lokales Handeln ermöglicht.

Die Idee: Mit dem Kauf von Aktien übernehmen Bürger und Bürgerinnen gemeinsam mit den Regionalwert-Partnerbetrieben die Verantwortung für ökologische, regionale Lebensmittel aus der Region. Sie ermöglichen mit ihrem Geld Investitionen in gesunde Lebensmittel, biologische Vielfalt, regionale Verarbeitung und lokalen Handel. Sie sichern damit Familienbetrieben und Neugründern ihre Existenz, schaffen Arbeitsplätze und halten die Geldmittel in der Region. Produzenten, Händler und Verbraucher kommen auf Versammlungen, beim Einkaufen oder bei Hoffesten in Kontakt miteinander. Das schafft Vertrauen und gestaltet den Lebensmittelmarkt fair und transparent.

 

War die Umstellung auf Bio schwierig?

Albrecht Burgmer: Für die Umstellung hatten wir 2 Jahre Zeit und finanzielle Unterstützung. Aber am wichtigsten war, dass diese Umstellung für mich eine Herzensentscheidung war, da mir bewusst wurde, dass gesunde Lebensmittel für unser aller Wohlbefinden wichtig sind. Den Schritt habe ich niemals bereut, auch wenn es natürlich viel Kraft, Energie und Umdenken erfordert hat.

 

Was bedeutet es im täglichen Leben einen BIOhof zu führen und wie unterscheidet sich hier Ihr Hof von konventionellen Betrieben?

Da wir uns bemühen, unsere Tiere möglichst artgerecht zu halten haben sie viel Zeit auf der Weide.

Für uns gehören Kuh und Kalb zusammen, daher dürfen unsere Kälber die Milch bei ihren Müttern trinken (muttergebundene Kälberaufzucht). Einmal im Jahr werden wir von der Biokontrolle kontrolliert

In den letzten Jahren ist die öffentliche Wahrnehmung für Tierschutz und Nachhaltigkeit  deutlich gestiegen. Gibt es auch für Sie einen spürbaren „Bio-Trend“?

Wir haben eine Stammkundschaft, denen die Tierhaltung und auch das Verhalten beim Schlachten sehr wichtig sind und die daher bei uns ihr Fleisch einkaufen. Der Schlachter kommt zu uns auf den Hof und wir begleiten die Tiere auch bei ihrem letzten Gang persönlich. In der Coronazeit haben sich viele Menschen mit dem Thema, wo ihr Fleisch

eigentlich herkommt, beschäftigt und kamen zu uns auf den Hof, um sich über die muttergebundene Kälberaufzucht zu informieren.

Fühlen Sie sich durch die aktuelle Politik unterstützt oder sehen Sie noch Verbesserungspotential? Wenn ja, wo?

Spekulationen mit Weide- oder Grasflächen darf es nicht geben, sondern es sollte den Bauern möglich sein, dass diese auch in Bauernhand bleiben und nicht zu horrenden Preisen überteuert gekauft werden müssen.

Und natürlich faire Preise für die Milchbauern. Verbrauchern sollte es einfacher gemacht werden, Bioprodukte regional einkaufen zu können.  

Wie werden die Produkte vermarktet und wo erfahre ich als Kunde wo und wann ich etwas bei Ihnen kaufen kann?

Die Produkte werden hier auf dem Hof verkauft, hauptsächlich das Fleisch unserer Ochsen oder Jungrinder. Ca. alle 6-8 Wochen wird geschlachtet. Bei Interesse können wir gern unter der untengenannten Mailadresse angeschrieben werden. Es gibt uns auch auf Instagram und Facebook. 

Was ist Ihre Lieblingszukunftsvorstellung?

Wir würden gern erreichen, dass der Hof ein in sich geschlossener Kreislauf wird. Das bedeutet, wir haben ein bestimmtes Kontingent an Milchkühen, bei dem die Kälber nicht mehr abgegeben werden müssen, wir füttern unsere Kühe ausschließlich mit eigenem Heu, können unser Getreide für Kraftfutter selber anbauen und alle Produkte direkt vermarkten, so dass wir als Familie auch gut davon leben können.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft!

Kontaktdaten: Breuner Hof, Berghäuschenweg 9, 51789 Lindlar, 02266/7851

Auf der Home Page gibt es übersichtlich alle Informationen

Oder direkt per Email

Kräuterkurse/Hofführungen Petra Burgmer unter www.petra-burgmer.de

Links & Termine

23.06.2022, 19:00 Uhr

 

Ortsversammlung der Grünen
in Engelskirchen

 Präsenz- oder
 Online-Veranstaltung
(Details siehe hier)

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