Wald bewahren – Flächenfraß stoppen

Bündnis 90/Die Grünen zu einem Ratsantrag zu Klause V

 

Mitunter mag der Eindruck entstehen, dass zur Zeit die Politik still stehe und politische Probleme sich in Luft aufgelöst hätten. Es ist zwar richtig, dass im Augenblick die Auseinandersetzung mit der Corona-Pandemie vordringlich ist, aber der Klimawandel geht weiter, der Raubbau an Wald und landwirtschaftlichen Flächen hört nicht auf, die sozialen Spannungen innerhalb der Gesellschaft werden nicht befriedet.

Die Grünen in Engelskirchen begrüßen deshalb nachdrücklich den Antrag der Interkommunalen Interessengemeinschaft für den Erhalt des Waldgebiets Klause V an den Rat der Gemeinde Lindlar. Darin fordert die IG Klause, das Projekt der Erweiterung des Gewerbegebiets Klause „bis auf Weiteres zu beenden“. Da es sich um ein interkommunales Projekt der Gemeinden Lindlar und Engelskirchen handelt, betrifft das auch uns in Engelskirchen unmittelbar – ganz davon abgesehen, dass die Folgen solcher Prozesse sich nicht an Gemeindegrenzen halten.

Die Begründung entspricht dabei sehr genau dem, was auch die Grünen in Engelskirchen in den zurückliegenden Wochen diskutiert haben: „In der aktuell schwierigen Situation (Corona-Krise) … kann es nicht heißen, … der Raubbau an der Natur mit dem Ziel immerwährenden Wirtschaftswachstums geht seinen bisherigen Gang weiter. Statt ‚Weiter so!‘ muss es heißen: Stopp! Wir haben verstanden und wir müssen die bisherige Planung komplett auf den Prüfstand stellen.“

Es geht hier auch nicht um einen Konflikt zwischen Ökologie und Ökonomie, wie gerne behauptet wird. Denn das Projekt zeugt weder von ökonomischer Vernunft noch von sozialer Verantwortung. Angesichts der noch gar nicht berechenbaren, aber zweifellos schweren wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, „gebietet es die Vernunft und die Moral, eine Ausgabenplanung auf andere Schwerpunkte als auf eine Gewerbegebietserweiterung zu legen“, so die IG Klause. Und dabei sind die Folgekosten durch den schwerwiegenden Eingriff in die Natur, die Auswirkungen auf Luft und Gewässer, auf die Verkehrsströme und die Lebensqualität noch gar nicht mit einberechnet. Diese Folgekosten würden aber auch ohne die Pandemie entstehen.

Was haben wir aus der Krise gelernt? Die IG Klause sagt es deutlich und die Grünen in Lindlar stimmen dem nachdrücklich zu und unterstützen es: Es geht darum, „dass es ein ‚weiter so‘ nicht geben wird, sondern dass es wichtig ist und als Chance betrachtet werden muss, die Lehren aus der Krise zu ziehen und die Wertemaßstäbe in Richtung Solidarität, Menschlichkeit und nicht zuletzt den Erhalt der Natur zu korrigieren.“

Sobald es wieder möglich ist, werden auch die sehr erfolgreichen Wanderungen durch den Wald von Klause V wieder aufgenommen. Wer sich ein eigenes Bild machen will, muss den Ort besichtigen, was der Rat von Engelskirchen gegen die Forderung der Grünen abgelehnt hat.  Jetzt, im Frühsommer, sehen wir überall im Oberbergischen deutlich, wie sehr der Wald bereits unter Hitze und Trockenheit und dem darauf folgenden Borkenkäferbefall gelitten hat. Da kann es nur darum gehen, den Wald zu stärken und zu erneuern. Es ist aber verantwortungslos und wider alle Vernunft ihn ohne Not zu beseitigen.

(Notker Schneider - Alle Zitate Ratsantrag der IG Klause Lindlar)



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Links & Termine

23.06.2022, 19:00 Uhr

 

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