Grüne kritisieren: Aktuelle Geschäftspolitik der Aggerstrom verstößt gegen Festlegungen im Gesellschaftsvertrag – ökologische Ausrichtung steht nur noch auf dem Papier

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kritisiert die Entwicklung der Aggerstrom in den letzten Jahren.

Helmut Schäfer, Fraktionssprecher der Engelskirchener Ratsfraktion und früheres Aufsichtsratsmitglied der Aggerstrom, nimmt zur aktuellen Geschäftspolitik des Unternehmens Stellung: „Das kommunale Unternehmen Aggerstrom verabschiedet sich immer mehr von Grundsätzen, die bei Gesellschaftsgründung noch Konsens waren. Bei der Gründung der Aggerstrom zum 1.1.1995 wurde auf Initiative der Engelskirchener GRÜNEN die ökologische Ausrichtung des Unternehmens im Gesellschaftsvertrag festgeschrieben. Die Bereitstellung von Energiedienstleistungen  sollte den Vorzug erhalten gegenüber einer reinen Energieverkaufsstrategie herkömmlicher Energieversorger. In der Anfangsphase versuchte die Aggerstrom auch diesem Anspruch gerecht zu werden. Mit dem  Förderprogramm „Aggerstrom öko-logisch“, das finanziell gut ausgestattet war, setzte das Unternehmen Zeichen, förderte sehr unbürokratisch Energiesparmaßnahmen und den Einsatz regenerativer Energien.

Heute ist von diesen positiven Ansätzen der Startphase nichts mehr zu spüren; das Programm „Aggerstrom öko-logisch“ ist längst ausgelaufen, ohne dass ein Nachfolgeprogramm aufgelegt wurde. Auf ihrer Homepage wirbt das Unternehmen für die schändlichste Form der Energieverschwendung, dem Heizen mit Strom („Wir bieten z.B. Sonderpreise für Wärmespeicherstrom“). Vom Anspruch ein ökologisch ausgerichtetes Energiedienstleistungsunternehmen werden zu wollen, hat man sich verabschiedet.

Mitverantwortlich für die veränderte Geschäftspolitik ist sicherlich, dass seit Beginn dieser Ratsperiode kein grüner Ratsvertreter mehr im Aufsichtsrat mitwirkt und somit niemand, der die ökologische Ausrichtung sowie die Bereitstellung von sinnvollen Energiedienstleistungen einfordert. Aus Sicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN geht es nicht an, dass ein Unternehmen, das sich selbst in seinem Gesellschaftervertrag als ökologisch ausgerichtetes Dienstleistungsunternehmen bezeichnet, so eklatant gegen eigene Prinzipien verstößt. Auch angesichts des liberalisierten Energiemarktes ist es dringend erforderlich, den Umbau des Unternehmens zu einem Dienstleistungsunternehmen voranzutreiben. Wer im Konkurrenzkampf im hart umkämpften Energiemarkt bestehen will, darf seine Geschäftspolitik nicht einseitig am Verkauf der Ware „Strom“ orientieren, sondern muss sich stärker für die Bereitstellung anderer Dienstleistun­gen öffnen. Allein im Bereich der Sanierung maroder öffentlicher Gebäude ergibt sich an­gesichts der leeren Kassen der Kommunen ein riesiges Handlungsfeld für sinnvolle Con­tractingmaßnahmen. Solche lassen sich besser in Angriff nehmen, wenn die angestrebte Fusion mit der Gasgesellschaft Aggertal zu einem kommunalen Querverbundunterneh­men von den politisch Verantwortlichen mit mehr Engagement vorangetrieben wird, als dies in der Vergangenheit der Fall war.“

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Links & Termine

23.06.2022, 19:00 Uhr

 

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