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Zu der zum 1.7.1999 angekündigten Reduzierung der Strompreise der Stromversorgung Aggertal erklärt Helmut Schäfer, der die Gemeinde Engelskirchen im Aufsichtsrat des Unternehmens vertritt:
„Die Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßt die Reduzierung der Grundgebühr um 60 Prozent bei den Stromtarifen der Aggerstrom als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Die Aggerstrom kommt hiermit ihrem selbstgewähltem Anspruch, ein ökologisch ausgerichtetes Energiedienstleistungsunternehmen (EDU) sein zu wollen, näher. Die Absenkung der Grundgebühr um 60 Prozent (von 69,60 DM auf 27,84 DM) hat zur Folge, daß Energiesparen durch die Aggerstrom zukünftig stärker belohnt wird als bisher.
Schon lange war uns GRÜNEN die vom RWE übernommene Tarifstruktur, die Energieverschwender belohnt und Energiesparer bestraft, ein Dorn im Auge. Wir haben, deshalb vor vier Jahren am 28.6.1995 im Engelskirchener Rat einen Beschluß herbeigeführt, der die Einführung der linearen Gebührenstruktur ohne Grundgebühr vorsieht. Bisher stand ich im Aufsichtsrat mit dieser Forderung jedoch allein auf weiter Flur – ohne die Unterstützung der anderen kommunalen Vertreter. Um so erfreulicher ist, daß jetzt die Weichen neu gestellt werden, auch wenn die völlige Abschaffung der Grundgebühr noch nicht durchsetzbar war. Das Umdenken bei der Aggerstrom ist auch ein Verdienst der Geschäftsführung, die in ökologischen Fragen weitsichtiger denkt als große Teile des Aufsichtsrates.
Ich fordere die Aggerstrom auf, den mit der Aufstellung des Förderprogramms „Aggerstrom öko-logisch“ sowie der aktuellen Änderung der Tarife eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen.
Dazu gehört, daß die Tarifstruktur weiter verbessert wird. Dies beinhaltet, daß neben der Abschaffung der Grundgebühr für die Haushalte, diese Struktur auch für andere Tarifkunden (z.B. Gewerbe) eingeführt wird. Als Variante (Wahltarif) sollte der Tarif zeitvariabel ausgestaltet werden, sobald die erforderlichen Meß- und Steuereinrichtungen wirtschaftlich vertretbar sind.
Der Einsatz regenerativer Energien sollte im Versorgungsgebiet der Aggerstrom z.B. durch ein "100-Dächer-Programm" gefördert werden. In Anlehnung an das Aachener Modell sollte die private Stromerzeugung aus Sonnenenergie kostendeckend vergütet werden. Das Budget der Aggerstrom würde durch ein "100-Dächer-Programm" nicht belastet werden. Zur Finanzierung des Mehrbedarfs sollte die Aggerstrom bei der Preisaufsicht des NRW-Wirtschaftsministeriums einen Antrag auf Strompreiserhöhung bis zu einem Prozent für Tarif- und Sonderkunden stellen.
Durch ein "100-Dächer-programm" könnten jährlich 161.700 kWh ersetzt werden, die ansonsten fossil oder atomar erzeugt werden müßten. Das bedeutet: Die Umwelt wird durch 162 Tonnen weniger Kohlendioxid sowie weniger Flugasche, Schwefeldioxid und Stickoxid entlastet. Durch das "100-Dächer-programm" der Aggerstrom könnte ein bescheidener Beitrag dazu geleistet werden, die Entwicklung von Photovoltaikanlagen in Einzelanfertigung bis hin zur Massenproduktion voranzutreiben.
Nicht zuletzt muß sich die Aggerstrom stärker für die Bereitstellung anderer Dienstleistungen öffnen. Allein im Bereich der Sanierung maroder öffentlicher Gebäude ergibt sich angesichts der leeren Kassen der Kommunen ein riesiges Handlungsfeld für sinnvolle Contractingmaßnahmen. Solche lassen sich besser in Angriff nehmen, wenn die angestrebte Fusion mit der Gasgesellschaft Aggertal zu einem kommunalen Querverbundunternehmen mit mehr Power vorangetrieben wird, als dies in der Vergangenheit der Fall war.“
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23.06.2022, 19:00 Uhr
Ortsversammlung der Grünen
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