„Rustikales Off – Road“ soll durch den Planungs- und Umweltausschuss gepeitscht werden

Die Pläne von Stift Ehreshoven und Bürgermeister Karthaus, die illegale Off – Road Anlage im Landschaftsschutzgebiet durch den Landschaftsbeirat legalisieren zu lassen, sind gescheitert. Der Oberbergische Kreis hat nunmehr verantwortlich gehandelt und wegen der regionalplanerischen Relevanz die Angelegenheit dem Regierungspräsidenten zur Prüfung vorgelegt. Das hält die Engelskirchener Verwaltung aber nicht davon ab, dem Planungs- und Umweltausschuss für die nächste Sitzung am 4. Februar den Vorschlag zu unterbreiten, schon jetzt einen Aufstellungsbeschluss für die Änderung des Flächennutzungsplanes zur Darstellung einer „Fahrzeug – Schulungsstrecke“ zu fassen. Falls vom Regierungspräsidenten eine Genehmigungsfähigkeit signalisiert würde, könne die Verwaltung dann die frühzeitige Bürger- und Behördenbeteiligung in Gang setzen.

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN sind über das Vorgehen der Verwaltung empört. Egal, wie man zu dem Vorhaben steht, ist es Aufgabe der Verwaltung, die Ratsmitglieder über die  Sinnhaftigkeit des Projektes und über die notwendigen Unterlagen zur Entscheidungsfindung zu informieren. Auch eine räumliche Abgrenzung für eine zu ändernde Flächennutzung fehlt. Die Vorlage ist dilettantisch und mit heißer Nadel gestrickt. Statt Information wird Verschleierungstaktik betrieben. Hinter der verharmlosenden Bezeichnung „Fahrzeug-Schulungsstrecke“ versteckt sich nämlich wie das Stift Ehreshoven in seiner Werbung ehrlicherweise schreibt „Rustikales Off – Road“. Hier heißt es: „Erleben Sie den Offroadpark rund um Gut Forkscheid – zahlreiche spannende Hindernisse – über Stock und Stein – Rahmenprogramm“. Illustriert wird das Ganze durch einen vom Boden abhebenden, quer in der Luft liegenden Geländewagen. Die einschlägige Presse schwärmt dann auch: „Dem Schlossherr sei’s gedankt, dass sie auf ihrem schönen Landgut diesen Offroad – Parcours anbieten, der auch Hardcore – Enthusiasten Spaß macht“. Ganz im Sinne von Schalke 04 – Trainer Jens Keller, der  beeindruckt feststellte, “wie man mit einem Auto Grenzerfahrungen machen kann“.

Zum Glück hat der Oberbergische Kreis dem wilden Treiben im für Natur und Erholungssuchende geschützten Gebiet durch seine Unterlassungsverfügung ein vorläufiges Ende bereitet. Der Druck, der von der Autoindustrie ausgeht, die das Marktsegment für sportliche Geländewagen (SUV) so ausweiten konnte, das mittlerweile jedes sechste verkaufte Auto ein SUV  mit einem mindestens 25% höheren Treibstoffverbrauch ist, wird allerdings wachsen. Es sei denn, auch bei den betreffenden Autofahrern hält der Klimaschutzgedanke Einzug. Bis dahin wird es im Oberbergischen Kreis wie überall den Versuch geben, dass man mit diesen Autos nicht nur Brötchen holt, sondern auch Offroad – Spaß in Landschaftsschutzgebieten hat.

Die Grünen werden diesen Irrweg nicht mitgehen. Außerdem hat die Planungsabteilung der Verwaltung genügend andere gesellschaftlich wichtige Aufgaben zu bewältigen statt mit der Brechstange die illegalen Praktiken für die Zukunft zu legalisieren. Schon in der Sitzung am 4.2.2014 sollen Fakten geschaffen werden. Bis heute hat der zuständige Ausschuss nicht einmal die Offroadstrecke besichtigt. Die Grünen werden deshalb zu Beginn der Sitzung die Absetzung des Tagesordnungspunktes beantragen.

Die Grünen fordern die Ratsfraktionen auf, sich nicht für Partikularinteressen von Stift Ehreshoven einspannen zu lassen. Eine Gemeinde, die sich den Zielen des Klimaschutzes und einer nachhaltigen Gemeindeentwicklung verpflichtet fühlt, sollte ihren Ruf durch solch fragwürdige Vorhaben, nicht gefährden.   

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